Diese Modifikation betrifft weniger die Funktionalität des Druckers, sondern soll vielmehr generell die Lautstärke des Gesamtsystems senken.
Tipp:
Wer auch einen oder beide Mosfets einbauen möchte, sollte im Falle des Tauschs der beiden Lüfter diesen VOR dem Einbau des/der Mosfets durchführen. Daher wurde diese Modifikation mit Absicht vor die Mosfets gesetzt.
Begründung siehe weiter unten.
Wichtige Vorabinformation:
Mein Lüftertausch hat nicht so den Erfolg gebracht, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Die Lüfter sind zwar etwas leiser und nicht mehr so fies im Ton aber merklich leiser ist etwas anderes.
Diese Anleitung habe ich trotzdem erstellt und stehen lassen, da dies meinen Weg des Lüftertauschs beschreibt und evtl. jemand bessere/leisere Lüfter findet und einbauen möchte.
Im inneren des Steuergerätes befinden sich zwei 40mm Lüfter von Anet, die doch sehr laut sind und das während der gesamten Betriebszeit. Diese beiden Lüfter laufen permanent, auch wenn nichts gedruckt wird.
Der erste Lüfter sitzt über dem Hauptschalter (hier umgedreht, da die Steuereinheit auf dem Kopf liegt) und sollte am Besten noch vor der Mosfet Modifikation durchgeführt werden, denn sonst muss man zum späteren Lüftertausch das Mosfet erst wieder ausbauen, da die Schrauben des Lüfters vom Mosfet verdeckt werden.
Beim zweiten Lüfter zwischen Hauptplatine und Display ist das kein Problem, da dieser Lüfter recht frei am Gehäusedeckel platziert wurde. Wer den zweiten Mosfet dort montieren möchte, muss den zweiten Lüfter eh ausbauen, um ihn neu zu plazieren.
Als Ersatzlüfter habe ich mich aus dem Verhältnis Preis zu Lautstärke entschieden und im Prinzip auch gegen billigste NoNames, obwohl in diesem Bereich immer wieder ein Lüfter erwähnt wird, der fast nichts kostet aber sehr gut sein soll. Die Bewertungen dazu waren zwar überwiegend positiv aber es gab auch viele negative Äußerungen und auch wenn es keine Sicherheit gibt, habe ich dann etwas zwischen billig und teuer genommen aber mit bekanntem Namen und etwas besseren Bewertungen:
Ich habe mich für das Doppelpack bei Amazon entschieden. Die Lieferung war auch sehr schnell da:
Amazon Link: Revoltec - 40 mm Air Guard Gehäuselüfter, (40 mm x 40 mm x 10 mm, 5000 RPM) , schwarz (2 Stück)
Selbstverständlich ist das nur ein Beispiel, es können natürlich auch andere Lüfter oder Lieferanten genutzt werden.
Dort habe ich eben meine beiden Lüfter im Doppelpack her.
Wie ganz oben bereits erwähnt, ist mein Fazit mit diesen Lüftern so, dass diese nicht so leise sind, wie in vielen Bewertungen beschrieben. Die Lautstärke ist zwar hörbar leiser geworden und die Lüfter klingen nicht mehr so aggressiv wie die originalen aber all zu hoch darf man die Hoffnung leider nicht schrauben. Das liegt aber auch an der Gesamten Bauweise der Steuerung und 40mm Lüfter müssen eine gewisse Drehzahl erreichen, um überhaupt Luft zu fördern. Zudem werde ich ggf. später mal schauen, ob ich dieses grobe Lüftungsloch an der Rückseite der Steuerung "optimiere" (Streben raussägen und Lüftergitter montieren) und evtl. dadurch noch etwas Ruhe reinbringen kann.
Ich habe auch immer wieder von sehr guten Qualitätslüftern gelesen, die auf allen PiPaPo optimiert sind aber dort hat mich dann immer wieder der Preis abgeschreckt (über 20 Euro und mehr für 1 Stück !!).
Hier ist zu hinterfragen, ob einen billigen Chinadrucker mit HighEnd Bauteilen aufrüstet Sinn macht. Im Endergebnis müsste man dann alle Teile berücksichtigen und käme sicherlich beim Preis auf einen deutlich höherwertigen Drucker oder gar an ein Einstiegsmodell eines Profiherstellers.
Der Anschluss der Lüfter ist zwar 3polig aber man kann eine Leitung ignorieren, da die Lüfter nicht geregelt werden, sondern dauerhaft mit 12V laufen.
Vor dem Ausbau habe ich eine "billige" Lautstärkemessung gemacht, um den möglichen späteren Erfolg neben dem subjektiven Eindruck auch irgendwie in Zahlen festzuhalten.
Die Messungen habe ich mit einem "Apfeltelefon" und der App "Dezibel X" gemacht bei einem Abstand von ca. 20cm rund um die Steuerungseinheit.
Ergebnis: ca. 60dB
Dieses Ergebnis ist nicht unbedingt repräsentativ und schon gar nicht genau, soll aber zur Unterscheidung Vorher/Nachher dienen.
Vor dem Entfernen der beiden Lüfter ist unbedingt auf die Luftstromrichtung zu achten, damit man nachher nicht noch mehr Probleme hat und sich im Inneren die Hitze staut.
Hierzu drucken/prägen die Lüfterhersteller die Drehrichtung und die Luftstromrichtung auf eine Seite des Lüfters. Diese merken wir uns beim Ausbau für beide Lüfter.
Wie es verm. nicht anders zu erwarten war, ist auf den Anet Lüftern kein Hinweis auf Drehrichtung und Luftstromrichtung zu finden. Ein kurzer Test ergab aber, dass der Lüfter an der Rückwand die Luft nach innen ins Gehäuse bläst und der vordere Lüfte von vorne nach hinten ins Gehäuse bläst. Das ist etwas ungewöhnlich, erklärt aber vielleicht die Lüftungsschlitze an der linken Gehäuseseite.
ACHTUNG:
Hier wird mit einem blanken Inbusschlüssel sehr sehr nahe an den blanken Stromanschlüssen des Hauptschalters hantiert !!
DAHER BITTE VORHER UNBEDINGT DEN NETZSTECKER ZIEHEN !!
Keine Haftung meinerseits und alles auf eigenes Risiko !!
Für das Abklemmen der alten Lüfter am Netzteil sollte man sich unbedingt die Anschlüsse am Netzteil merken/notieren/fotografieren. Anet verbaut unterschiedliche Netzteile in ein und der selben Druckerreihe. Daher ist es wichtig, nachher noch zu wissen, wo die alten Kabel angeschlossen waren und welche Farbe wohin angeklemmt werden muss.
Bei dem in meinem Drucker verbauten Netzteil sah das dann so aus:
Unter der orangenen "Schutzklappe" waren die beiden Lüfter an der rot markierten Stelle angeklemmt. Das Netzteil hat zwar darüber leicht eingeprägte Anschlusssymbole aber wirklich hilfreich waren die nicht. Bei anderen Netzteilen sind da bessere Symbole auf Aufklebern zu sehen. Aber wie geschrieben, am besten die Anschlüsse und Kabelfarben der alten Lüfter aufschreiben und später die neuen genau dort wieder anschließen.
Bevor der neue Lüfter an der Gehäuserückwand befestigt wird, muss noch das Kabel vorbereitet werden. Hierzu habe ich die rote und schwarze Ader aus dem Stecker gepinnt (geht mit einer Büroklammer oder Nähnadel recht einfach) und die gelbe Ader im Stecker gelassen. Dies dient auch der Isolierung des gelben Anschlusses. Die beiden anderen Adern müssen herausgenommen werden, da diese am Netzteil direkt in einer Schraubklemme befestigt werden.
Man könnte die Adern auch einfach abschneiden aber ich denke, die Aderenden sind gut verkrimpt und beim Zusammendrücken der Ministecker mit einer Flachzange hat man eine sehr gute Oberfläche für die Schraubklemmen. Bei den alten Lüftern wurden lediglich die Litzen der beiden Lüfter jeweils miteinander verdrillt.
Achtung !!
Verlust der Garantie beim Abschneiden des Steckers oder dem Entfernen der Litzen aus dem Stecker mit anschließender Veränderung (Zusammenpressung der Federn) !!
Die neuen Lüfter haben etwas kleinere Löcher, was den Schraubenkopf angeht. Dies macht sich beim Lüfter an der Gehäuserückwand bemerkbar. Der alte Lüfter war so montiert, dass die Gewindebolzen des Gehäuses in die Öffnung des Lüfters gehen, wo normal die Schraubenköpfe versenkt werden. Da der Lüfter hier aber andersrum platziert wird (also nach innen bläst), hat Anet hier die Gewindebolzen so gefertigt, dass man den originalen Lüfter einfach in diese Bolzen hineindrückt. Bei den neuen Lüfter (siehe weiter oben), ist die Schraubenkopföffnung eben minimalst enger. Man muss den Lüfter also richtig fest rein drücken, vor allem, da später ggf. noch ein Mosfet davor eingebaut wird. Dort würden dann die Löcher nicht mehr passen, wenn der Lüfter zu weit absteht.
Bitte NICHT auf den Motor drücken oder ans Flügelrad, da der ganze Lüfter sonst zerstört werden könnte. Daher bitte immer an den Ecken (Schraubenlöcher) festdrücken, dort ist der Rahmen am stabilsten.
Nun könnte man meinen, der Lüfter sitzt auch ohne ihn anzuschrauben aber ich rate trotzdem zum Verschrauben, denn bei der möglichen Wärmeentwicklung oder bei Verspannungen könnte sich der Lüfter dann doch noch irgendwann lösen.
Ich habe den Lüfter bewusst so montiert, dass das dünne Kabel des Lüfters am Gehäusedeckel (also am weitesten weg vom Hauptstromanschluss) aus dem Lüfter kommt, um gegenseitige Störungen zu vermeiden.
Das Bild zeigt den Einbau auf dem Kopf. Die Schraubenlöcher unten vor dem Lüfter sind die Befestigungslöcher des Filamenthalters im Deckel des Gehäuses. Ich habe das Foto trotzdem so erstellt, da man in der Gehäuseoberschale auch nur so arbeiten kann.
Des Weiteren habe ich den Stecker mit der übrig gebliebenen gelben Leitung mit schwarzem Elektrikerband an das Kabel geklebt und die beiden Lüfter wieder am Netzteil angeklemmt.
Unten am Bildrand sieht man die beiden angeklebten Stecker mit dem übrigen Kabel. Man könnte sie auch einfach so hängen lassen aber so baumeln sie nicht im Weg rum.
Danach habe ich das Gehäuse wieder zusammengebaut und die Lüfter getestet und deren Lautstärke gemessen:
Ergebnis: ca. 54dB
Dieses Ergebnis hat mich dann doch erstaunt, da der Unterschied von 60dB auf 54dB nicht unbedingt als großer Erfolg zu bezeichnen ist. Rein subjektiv kommt mir der Drucker nun schon leiser vor, jedoch ist er immer noch laut, auch wenn dieses hohe Drehgeräusch von den originalen Lüftern nicht mehr auftritt.
Hier muss ich mal schauen, wie ich das Ganze noch optimieren kann, denn zurückschicken kann ich die beiden Lüfter wegen meinen Modifikationen nicht mehr.
Als Ideen wären z.B. noch Drehzahlbegrenzung und vergrößern des Lüfterlochs auf der Gehäuserückseite (dicke Streben entfernen + Lüftergitter).
Hier geht es zurück zur Modifikationsübersicht.